Hier beginnen

unsere

Träume.

Eine kleine

Baumschule

mit einer großen Vision.

Die Baumschule

Wir haben

  • Bálsamo
  • Almendro
  • Canime
  • Orejero
  • Fría
  • Ébano caribeño
  • Samán
  • Campano de bledo
  • Algarroba
  • verschiedene Mango-Arten
  • verschiedene Avocado-Arten
  • verschiedene Cocospalmen-Arten
  • Cashew
  • verschiedene Limonen- / Limetten-Arten
  • Perra de agua ("Wasserbirne")
  • Anón
  • Guanábano
Werde Baumpate/in
Baumschzule

Ziele

kleines Obstbäumchen ("Wasser-Birne")

Wir pflanzen..

  • ...regional und weltweit bedrohte Arten
  • ...alternative, schneller wachsende Bauholz-Arten
  • ...Obstbäume in allen Varianten

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Zu unseren drei Zielen

I) Wir pflanzen und pflegen BEDROHTE ARTEN

Denn selten gewordene Urwald-Bäume verbreiten sich nicht mehr genügend von allein

Der Regenwald dieser Region (Darién-Chocó) gehört zu den artenreichsten Biotopen weltweit (mehr zum Biodiversitäts-Hotspot). Allerdings ist gerade diese Region des Chocó sehr stark durch Abholzung bedroht. Die Nachkommen stärker ausgebeuteter Arten finden wir häufig an weiter abgelegenen und schwer zugänglichen Orten, an denen noch Mutterpflanzen stehen, die Samen spenden. Unter Mutterpflanzen überleben nur wenige Triebe und auch nur, wenn die Mutterpflanze rechtzeitig stirbt und einem jungen Baum Platz macht. Nur der Stärkste setzt sich durch.
Wir machen uns auf die Suche und retten einen Teil der Samen und jungen Pflänzchen dieser bedrohten Baumarten. Manche Exemplare stehen auch auf Weiden – dort müssen die Triebe rechtzeitig vor dem Einsatz von Unkrautvernichtungsmitteln gerettet werden. Manchmal gelingt es uns, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein.
Bisher säen bzw. pflanzen wir die Samen oder Sämlinge danach (unter möglichst an die Bedürfnisse angepassten Bedingungen) bei uns in Aussaat-Tüten oder in Anzuchtbeete, wenn die Triebe eine spätere Auslese und ein Umsetzen erlauben. In Zukunft wird es für einige der Arten auch Bauminseln geben, mehr dazu in unseren Newsletter zu Bauminseln.

Für unsere fertigen Setzlinge und unsere Bauminseln, suchen wir möglichst sichere Orte mit geeigneten Bodeneigenschaften, um zu wachsen und Blüten, Früchte und Samen zu tragen. Mit Hilfe von Wind, Fledermäusen und Vögeln können sich auch ihre Samen wieder weiter verteilen. Mit ein wenig Glück, wächst nach und nach auch der eine oder andere wieder Baum von alleine an und der Kreislauf setzt sich in der Wildnis fort. Außerdem können unsere Schützlinge mit ihren Samen und Sämlingen genetisches Material für Aufforstungsprojekte bereithalten.

II) Wir pflanzen ALTERNATIVE BAUHOLZ-ARTEN

Denn wirksamer Schutz für bedrohte Arten muss den Menschen der Region sinnvolle Alternativen für ihre Häuser und Zäune bieten

Die Region Chocó-Darién liegt geografisch abgegrenzt durch die Karibik-Küste und den Golf von Urabá (im Nord-Osten), den Atrato-Strom und ein angrenzendes Regenwald-Gebiet (im Süden) und die Bergkette des Darién mit der Grenze zu Panama (im Westen) wie eine Insel „vor“ dem „kolumbianischen Festland“.

Das erklärt zum einen die - inzwischen bedrohte - Fülle endemischer Spezies, beeinträchtigt aber zugleich Arbeitsmöglichkeiten und Handel in der Region. Die einzige nennenswerte legale Einkommensquelle ist die Viehwirtschaft. Baumaterialien wie Beton und Stahl sind teuer und ihre Beschaffung logistisch anspruchsvoll, viele Häuser und die Zaunpfähle der Weiden werden nach wie vor aus Holz gebaut. Statt dafür regional oder weltweit bedrohte Arten zu fällen, sollen in der Region mehr solcher Spezies zur Verfügung stehen, welche ähnlich gut geeignet sind, aber leichter und schneller wieder nachwachsen. Darunter sind auch Baumarten, die als lebende Zäune herhalten, also den Zaundraht halten und zugleich den Tieren und Böden Schatten, Wurzelwerk und Futter bieten. Zu diesen Spezies gehören z.B. Fría und Mataratón, letzterer wird auch medizinisch angewandt (z.B. Moskito-Schutz).

III) Wir pflanzen VIELE VERSCHIEDENE OBSTSORTEN

Denn Obst und selbstgemachte Säfte sind gesünder für Mensch und Umwelt als bunte Limos aus Plastikflaschen mit langen Transportwegen. Außerdem bieten sie den Tierarten Nahrung, die wir als Bestäuber und Samenverbreiter für die bedrohten Baumarten dringend brauchen

Obstbäume haben kürzere Lebenszyklen. Sie sind außerdem stärker von Schädlingsbefall betroffen oder mussten dem Platzbedarf auf Weiden und um Bebauungen herum weichen. Es gibt sie, aber weniger und weniger artenreich, es wurde nicht genug nachgepflanzt. Das früher allgemein anerkannte Recht, unterwegs Früchte für den kleinen Hunger zu pflücken, wurde zunehmend unterbunden, indem die Bäume auf den Weiden abgeholzt wurden, mit der Begründung, dass die Zäune unter dem Laufpublikum litten.

Aber Menschen und Tiere leben von Limetten, Mandarinen, Orangen, Avocados, Mangos, Guaven, Chilli, Bananen, Kokosnüssen, uvam. Ihr Verzehr beugt Krankheiten wie Denghe-Fieber und Malaria vor, bzw. hilft, sie gut zu überstehen. Die Einfuhr von Obst in die inselartig abgegrenzte Region (siehe oben) ist schwierig bei hohen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit, Wellengang und hohen Transportkosten quer über den Golf. Plastikflaschen voll überzuckerter bunt-gefärbter Getränke überstehen den Weg besser. Doch Obstbäume vor Ort bieten eine billigere, gesündere, plastikfreie und CO2-negative Alternative und sind deshalb wichtig für die Gesundheit der Menschen und der Natur in der Region. Und nicht zuletzt bieten Obstbäume all den Tieren eine Nahrungsgrundlage, die uns helfen können, auch die bedrohten Arten zu bestäuben und ihre Samen in alle Winde zu verteilen.

Zu unserer Arbeit

Kleine Herausforderungen

Die Wachstumsbedingungen für wilde Urwald-Spezies finden

Kleine Gewissenssache

Plastik in Baumschulen

Um unnötiges Plastik durch Anzuchttüten und Plastikmaschengewebe als Schattenspender und Starkregen-Schutz zu vermeiden, säen wir (je nach Umfang des vorhandenen genetischen Materials) die Samen oder kleine Sämlinge in Anzuchtbeete, oder (nur bei sehr geringer Zahl und hohem Bedrohungsstatus der Spezies) zusätzlich in Anzuchttüten, welche wir außerdem versuchen zu recyclen. Bei größerem Umfang an Samenvorrat können bald auch verschiedene Arten gemeinsam in Bauminseln, also direkt am Bestimmungsort in die Erde gepflanzt werden. Lies hier mehr zum Bauminsel-Konzept. Mehr zu Plastik in Baumschulen in unserem ausführlichen Newsletter-Beitrag.

Kleiner Rückblick

Wie alles begann

Im März 2023 fingen wir an, das erste Plätzchen für ein paar hundert Bäume herzurichten. Wir säten über 200 Samen, etwa ein Drittel davon ist aufgegangen. Nebenbei gaben wir einigen Samen ein weiteres Plätzchen im Dorf, um unterschiedliche Wachstumsbedingungen auszuprobieren. Allerdings war unsere Baumschule zu klein. Unsere erste Spendenkampagne im Juni 2023 gab unserem Projekt dann einen entscheidenden Schritt nach vorn: Wir konnten eine größere Fläche für mehrere tausend Pflänzchen daneben herrichten.

So haben wir inzwischen insgesamt drei Baumschulen, eine sehr kleine mitten im Dorf, eine eher kleine auf der Finca und eine etwas größere daneben. Jede der drei bietet unterschiedlich viel Sonne und Bodenfeuchte, sodass wir besonders empfindliche Samen an allen drei Standorten ausprobieren können.

Kleine Einblicke

Unsere Aufgaben für und um die Bäumchen

  1. Das Gelände der Baumschule und um sie herum regelmäßig von wucherndem Gestrüpp befreien. Nicht, weil wir Verfechter englischen Rasens wären, sondern weil wir hier in den Tropen auch ein wenig an unser Überleben denken und den Arbeitsplatz möglichst frei von Giftschlangen, Spinnen und Skorpionen halten wollen.

  2. Von verschiedenen Orten der Finca schaffen wir verschiedene Sorten Erde und natürliche Dünger heran, dazu durchqueren wir zu Fuß unsere stark bewachsene Finca. Es ist harte Arbeit, zentnerweise Mutterboden und Ameisenkot durch unwegsames Terrain zu manövrieren. Aber an Motivation hierfür mangelt es uns nicht, schließlich handelt es sich um eine passende Kinderstube für unsere Schützlinge.

  3. Außerdem müssen wir Anzucht-Tüten kaufen und mit Erde befüllen und sie in der Baumschule platzieren und gegebenenfalls umsortieren, bzw. Anzuchtbeete anlegen. In beiden Fällen müssen die Beete und Tüten gepflegt, größerer Wildwuchs herausgezupft und die Pflänzchen vor Fressfeinden beschützt werden.

  4. Parallel überprüfen wir so oft es geht unsere Grenzzäune, denn auch die Kühe von den Weiden ringsum wissen bereits, dass es bei uns mehr leckeres Grün und immer ausreichend frisches Wasser in den Bächen gibt. Wir verstehen die Kühe, aber den Bäumchen auf unserer Finca und insbesondere der Baumschule bringen sie leider große Schäden.

  5. Wenn all diese Arbeiten getan sind bzw. laufen, dann können wir den erfüllendsten Schritt tun: Wir können uns auf die Suche nach weiteren Samen und Trieben machen, diese zur Baumschule bringen und einpflanzen. Hierbei sind wir immer wieder auch auf lokale Guides angewiesen, die uns zu den letzten Vertretern einer Spezies führen können.

  6. Die Pflege der Samen, die Überprüfung ihrer Keimungsprozesse und die Suche nach Lösungen, wenn eine Art nicht so recht gedeihen will, erfordert Hingabe und Forschergeist. Denn zur Aufzucht einiger Arten ist weder unter den Menschen hier, noch im Internet ernsthaft Hilfe zu erwarten.

  7. Den Trieben, die der Baumschule entwachsen, suchen wir einen geschützten Platz auf unserer Finca oder an einem anderen möglichst gesicherten Ort.